Die besten E-Bike Motoren im Vergleich

Welcher Mittelmotor: Bosch, Shimano oder Yamaha? Der Motor ist das Herzstück von E-MTBs und Top-Kaufkriterium bei E-Mountainbikes. Wir vergleichen die wichtigsten E-MTB Motoren, gehen auf Details der Elektromotoren ein und helfen, damit du den passenden Antrieb für dein E-MTB findest.

Der E-MTB Motor ist das Herzstück eines E Mountainbikes

Ein E-MTB besteht aus mehr als 100 Komponenten, aber meist wird nur über eine einzige gesprochen: den E-MTB Motor. Deshalb macht es Sinn, sich vor dem E-Mountainbike Kauf ein paar grundlegende Fragen zu stellen: Wie leistungsstark soll der Antrieb sein? Baut Bosch, Shimano oder ein anderer Hersteller den besten E-MTB Motor für meine Bedürfnisse? Welche Motorposition ist die richtige für mich?

Dabei gelten für den Elektroantrieb, der das Fahrrad zum E-MTB macht (streng genommen zum „Pedelec“, weil der Motor nur unterstützt, wenn man in die Pedale tritt), klare gesetzliche Vorgaben:

Die maximal zulässige Nenndauerleistung beträgt 250 Watt und der E-MTB Motor darf nur bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h unterstützen. Diese zwei Punkte gelten für alle E-MTB Motoren, die wir in unserer Kaufberatung näher beleuchten.

Warum? Weil nur diese E-Antriebe in sportlichen E-Mountainbikes sinnvoll sind und man weder einen Führerschein noch eine Versicherung braucht, um sie fahren zu dürfen. Wir klären all diese Fragen und werfen einen Blick auf die spannendsten Motoren der Saison 2023.

E-MTB Motorposition: Wo ist der Motor am Fahrrad verbaut?

Sitzt der Elektromotor in der Mitte oder hinten? Bei sportlichen E-MTBs haben sich diese zwei Varianten von Motorpositionen durchgesetzt. Bei der großen Mehrheit der E-Mountainbikes ist der E-Antrieb zentral rund um das Tretlager angebracht, deshalb spricht man von einem Mittelmotor.

Sitzt der Motor dagegen hinten am Fahrrad in der Hinterradnabe, spricht man von einem E-MTB mit Heckmotor. Beide Systeme bringen bauartbedingten Vorteile und Nachteile der zwei Motoren-Typen ein:

1. E-MTB Mittelmotor: Garant für beste Fahreigenschaften

Da E-MTB-Motoren etwa 2,5-4,2 Kilo wiegen, garantiert der Mittelmotor eine optimale Gewichtverteilung (sehr zentral) und sorgt dafür, dass das Bike einen niedrigen Schwerpunkt hat. Das kommt dem Handling des Bikes zugute. Der Antrieb im Tretlagerbereich lässt sich sensibel über die Kurbeln steuern und er überträgt seine Kraft direkt in den Antriebsstrang des Bikes.

Ein weiterer Vorteil von Mittelmotoren: Motoreinheit und Akku sitzen nah beisammen, was die Verbindung und Verkabelung vereinfacht. Einziger Nachteil von E-MTB Mittelmotoren: Der Antriebsstrang ist höheren Belastungen ausgesetzt, wodurch der Verschleiß von Kette und Kassette größer ist.

Durch seine bauartbedingten Vorteile werden bei sportlichen E-Mountainbikes fast nur Mittelmotoren verbaut. Weiteres Indiz für den Siegeszug des Mittelmotors: Die größten Motorenhersteller wie Bosch oder Shimano produzieren ihre E-MTB Antriebe ausschließlich als Mittelmotoren.

2. E-MTB Heckmotor: Schub von hinten

Den Hinterradmotor findet man häufig bei 45 km/h schnellen S-Pedelecs und sportlichen E-Rennrädern und E-Gravelbikes. Dort spielt der Heckmotor seine Vorteile aus: Er ist meist sehr leise, setzt Kette, Kassette und Schaltkomponenten in Sachen Verschleiß nicht so zu wie ein Mittelmotor und dazu kommt, dass man bei E-MTBs mit Hinterradmotor auch Kettenschaltungen mit mehreren Kettenblättern fahren kann.

Für sportliche E-MTBs wiegt allerdings ein Nachteil zu schwer: Motorgewicht ist sehr hecklastig verteilt und der Schwerpunkt des Bikes wandert dadurch nach hinten. Deshalb findet man Heckmotoren nur bei sehr günstigen E-Mountainbike Hardtails für Einsteiger oder E-Rennrädern. Die Hinterradmotoren kommen dann in der Regel von Herstellern wie Bafang, Mahle oder Neodrives.

Der E-MTB Motor ist das Herzstück eines E Mountainbikes
Der Motor beeinflusst die Fahreigenschaften eines Bikes nicht nur wenn er kräftig unterstützt. Auch beim Bergabfahren prägt Position und Gewicht eines Motors das Fahrverhalten des kompletten E-Mountainbikes stark.

E-MTB Motoren haben mehr Power als die angegebene Nenndauerleistung

Man kennt sie, man vergleicht sie: Die Nenndauerleistung von E-MTB Motoren ist beim E-MTB Kauf omnipräsent. Aber vorsicht, denn der Wert, der bei den meisten Motoren mit 250 Watt angegeben wird, hat wenig mit der Realität zu tun.

Der Bosch Performnce CX Motor oder Shimanos EP werden beispielsweise mit 250 Watt Nenndauerleistung angegeben. In der Realität liefern sie aber Leistungsspitzen von deutlich über 500 Watt.

Wenn man als Fahrer also mit sportlichen 250 Watt in die Pedale tritt und der Motor im Anstieg zusätzlich 500 Watt zuschießt, erklimmt man dank einer Gesamtleistung von 750 Watt auch steilste Anstiege ruck zuck.

Was sagt die Nenndauerleistung von E-MTB Motoren dann aus?

Die Herstellerangabe der Nenndauerleistung ist mehr oder weniger ein formaler Wert, damit Hersteller problemlos die Zulassung nach europäischer Prüfnorm erreichen. Dabei geht es vor allem darum einen 30 minütigen Prüfstandtest zu absolvieren, ohne dass der Motor überhitzt.

Die genauen Prüfregularien sind üppig, wenige realitätsnah und lassen den Herstellern sehr viel Spielraum in der Auslegung. Es wirkt fast wie ein Gentlemans Agreement, dass sich die meisten großen Hersteller auf diesen Wert geeinigt haben.

Unser Fazit zum Thema Nenndauerleistung: Der vom Hersteller angegebene Wert ist für den Endverbraucher irreführend. Beim Wort Prüfstandtest schrillen nach dem Dieselskandal ohnehin bei jedem Kunden die Alarmglocken. Dieser Wert gehört grundlegend überarbeitet um wirklich einen Praxisrelevanten Bezug herzustellen. Aktuell sollte die Nenndauerleistung die Kaufentscheidung nicht übermäßig stark beeinflussen.

Die prozentuale Kraftentfaltung von E-MTB Motoren ist deutlich aussagekräftiger als die Nenndauerleistung

Eine sinnvolle Angabe der Leistungsfähigkeit eines Motors wäre die prozentuale Vervielfachung der menschlichen Tretleistung. Manche Hersteller wie Bosch geben an, dass ihr Motor z.B. mit maximal 340 % unterstützt.

Dass heißt: Tritt man mit 100 Watt in die Pedale, hilft der Motor zusätzlich mit maximal 340 Watt nach. Solche Angaben lassen tatsächlich ein deutlich besseren Rückschluss auf das Fahrverhalten eines Motors zu, als die angegebene Nenndauerleistung.

Geräusche E-MTB Motor
Bei der Lautstärke von E-MTB Antrieben gibt es einen gehörigen Unterschied. Vor allem die neue Generation von light E-MTB Motoren wie Fazua oder TQ stechen in diesem Kriterium die Platzhirsche von Bosch und Shimano aus.
App Konfiguration von E-MTB Motoren
Vor allem Shimano ist für seine gute App bekannt, mit der man die einzelnen Unterstützungsstufen des E-MTB Motors sehr gut anpassen kann. Aber mittlerweile haben andere Hersteller von Antrieben nachgezogen.

Achtung: Leistung ist nicht gleich Drehmoment beim E-MTB Motor

Neben der Nenndauerleistung wird eigentlich auch immer das maximale Drehmoment eines Motors mit angegeben. Die beiden Werte hängen nur bedingt (über die Drehzahl) zusammen.

Das maximale Drehmoment lässt aber sehr gute Rückschlüsse über die Motor – oder besser gesagt – Unterstützungscharakteristig des E-Mountainbikes zu. Das Drehmoment steht für die Kraft der Drehbewegung des Motors. Ein hohes Drehmoment sorgt dafür, dass Motoren auch bei niedrigen Kadenzen, also z.B. beim Anfahren, schon sehr kräftig unterstützt.

Das vermittelt oft einen sportlichen Charakter des E-Mountainbikes. Aber mehr Drehmoment ist nicht zwingend besser. Der Charakter muss zu den eigenen Vorlieben passen. Im Prinzip kann man die Angabe des Drehmoments bei E-MTBs mit der von Autos gleich setzen.

Auch bei Autos gilt, je höher das Drehmoment des Motors, umso sportlicher lässt sich das Auto beschleunigen. Vor allem beim Anfahren und durch die Gänge schalten prägt dieser Wert das Fahrverhalten deutlich. Beim lockeren, gleichmäßigen dahin cruisen verliert er an Bedeutung.

E-MTB-Motoren: Darauf kommt es wirklich an

Bosch E-MTB Motor
Der Bosch Performance CX Motor ist der Klassiker im E-MTB Segment. Viel Power und eine super Unterstützungscharakteristik haben den E-MTB Motor zum Platzhirsch bei den Mountainbikes gemacht.
Shimano E-MTB Motor
Shimanos EP8 Motor ist das japanische Pendant zum deutschen Bosch. Leistung und Charakteristik sind ähnlich. Der größte Vorteil: Der Motor ist etwas kleiner und gibt den Herstellern so mehr Design Spielraum.

Die klassischen E-MTB Mittelmotoren haben eine Nenndauerleistung von 250 Watt, haben 3-5 unterschiedlich wählbare Unterstützungsstufen und beschleunigen das E-MTB bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h.

Doch auch neben den nackten Motorkennzahl gibt es einige Unterschiede zwischen den Herstellern und Modellen, die du bei der Suche des passenden E-MTB-Motors berücksichtigen solltest:

  • Gewicht: Gute E-MTB Motoren wiegen zwischen 2,9 und 3,5 Kilo. Große Gewichtsunterschiede gibt es also nicht. Prozentual zum Gewicht des Komplettbikes, schlägt dieser Gewichtsunterschied aber dennoch mit fast 5% zu Buche. Der Faktor ist also nicht zu vernachlässigen.
  • Unterstüzungsstufen: Bei E-MTB Motoren wird die Unterstützung immer in Prozent angegeben. Die meisten Hersteller geben die maximale Antriebsunterstützung ihrer Motoren an. Damit ist die Unterstützung in Prozent zur Eigenleistung gemeint. 340 % beim Turbo-Modus von Bosch bedeutet also, dass der E-MTB Motor 3,4 Mal soviel Leistung dazu schießt, wie du selbst trittst
  • Akku: Jeder E-MTB-Motor bezieht seine Energie aus dem Akku. Die E-MTB Akkus kommen meist von den Motorenherstellern selbst und lassen sich nicht mit anderen E-MTB Motoren oder Modellen kombinieren. E-MTB Akkus gibt es in diversen Größen und Formen. Außen am Rahmen aufgesteckte Akkus findet man nur noch in günstig E-MTBs. Mittlerweile setzen fast alle Hersteller auf teil- oder vollintegrierte Akkus bei ihren E-MTBs. Die Kapazität der E-MTB Akkus ist entscheidend, welche Distanz man mit dem E-MTB mit einer Akkuladung schafft. Die Kapazität der Lithium-Ionen-Akkus wird in Wattstunden (Wh) angegeben. Es gilt: Je größer (also mehr Kapazität) der E-MTB Akku, desto schwerer ist er. Als guter Richtwert für hochwertige E-MTBs gilt eine Kapazität von ca. 600-750 Wattstunden.
  • Display / Fernbedienung: Neben Motor und Akku gehört auch ein Display sowie (teils) eine Lenker-Fernbedienung zum E-MTB Antriebssystem. Je nach E-MTB Motorenhersteller kann das ein minimalistisches Bedienelement mit LED-Leuchten sein oder ein vollwertiger Bike-Computer mit großem Farbdisplay und Smartphone-ähnlichen Funktionen
  • Geräuschkulisse: Es gibt deutliche Unterschiede, wie laut oder leise ein E-MTB Motor ist. Bei den klassischen Mittelmotoren gehört der Brose Drive S Mag zu den leisesten. Noch leiser sind nur Light E-MTB Motoren von Fazua und TQ (hier haben wir einen speziellen light E-MTB Artikel für dich)
  • App Konfiguration: Vor allem die Shimano Motoren bieten eine App zur üppigen Konfiguration der Motorcharakteristik. Im sportlichen Einsatz ist das durchaus ein wichtiges Verkaufsargument, bei dem der Branchenprimus Bosch bisher wenig glänzt.
Gedrehte
Manche Hersteller (wie hier Scott bei seinem Patreon) konstruieren ihre Bikes so, dass der Motor leicht nach oben gedreht im Rahmen sitzt. Das kann konstruktive Vorteile bei der Akku-Integration bringen und beeinflusst die Arbeitsweise des Elektromotors nicht.

Diese Hersteller bauen die besten E-MTB Motoren

Während in der Vergangenheit oft kein Weg an E-MTB-Riese Bosch vorbeiführte, hat sich in den vergangenen Jahren auf dem E-MTB Markt sehr viel getan. Immer mehr E-MTB Motoren Hersteller und Marken drängen mit ihren speziellen Antrieben auf den Markt. Wir liefern dir einen kompakten Überblick in der Tabelle unten, welche Hersteller du bei Antrieben für E-Mountainbikes auf dem Schirm haben solltest.

Kleine, unwichtige E-MTB Motorenhersteller oder E-MTB Frontantriebe haben wir bewusst weggelassen. So wird es übersichtlicher und du kannst dich auf die Modelle an E-MTB Motoren fokussieren, die bei sportlichen E-Mountainbikes wirklich eine Rolle spielen.

Bosch E-MTB Motoren

Bosch CX Performance Gen 4
Der Bosch Performance CX Motor ist der beliebteste Motor der E-MTB Community.

Der deutsche Hersteller Bosch gehört zu den wichtigsten Lieferanten für E-MTB Motoren. Bosch mischt bereits seit 2010 am E-MTB Markt mit, dementsprechend groß ist das Know-How beim Marktführer für E-Antriebe bei Fahrrädern.

Mit stetigen Weiterentwicklungen seiner Performance Line CX E-MTB Motors haben die Schwaben auch die Evolution von E-Mountainbikes entscheidend mitgeprägt. Die neueste Ausbaustufe des Performance Line CX Motors ist bereits in der vierten Generation.

Einzigartig am Markt sind die Smart-Funktionen, der spezielle E-MTB-Fahrmodus und ein optionales E-MTB ABS. Die günstigeren Active Line Motoren von Bosch sind vor allem in Trekkingbikes zu finden.

E-MTB Motor Modell Daten & Fakten (Gewicht/Leistung/Features) In diesen E-MTBs zu finden
Performance Line 3,2 kg / 65 Nm / 300 % Unterstützung / sportliches Anfahrverhalten Günstige SUV E-MTBs und Einsteiger E-Hardtails unter 3000 Euro
Performance Line Smart System 3,2 kg / 75 Nm / 340 % Unterstützung / Auto-Fahrmodus / Smart-Funktionen / dynamisches, sportliches Anfahrverhalten Günstige SUV E-MTBs und Einsteiger E-MTBs (v.a. E-MTB Hardtails)
Performance Line CX (Gen 4) 2,9 kg / 85 Nm / 340 % Unterstützung / E-MTB-Fahrmodus / sehr sportliches Anfahrverhalten Der meistverbaute E-MTB Motor in E-Mountainbikes – vom Einsteigerbereich bis zu teuren E-MTB-Fullys
Performance Line CX Smart System (Gen4) 2,9 kg / 85 Nm / 340 % Unterstützung / E-MTB-Fahrmodus / sehr sportliches Anfahrverhalten Seit dem Modelljahr 2022 in E-MTBs verbaut und durch die größeren Akkus, die neuen Displays und Smart-Funktionen die Zukunft bei Bosch E-MTB-Motoren
Performance Line CX Race 2,75 kg / 85 Nm / 400 % Unterstützung / E-MTB und Race-Fahrmodus / Smart-Funktionen / extrem sportliches Anfahrverhalten Nur in exklusiven, teuren E-MTBs für den sportlichen (Renn-)Einsatz
Shimano EP8 Motor
Der Klassiker im E-MTB Bereich: Der Shimano EP8

Shimano ist eine der größten und mächtigsten Fahrradunternehmen weltweit. Vor allem bei Schaltungen, Antrieben und Bremsen sind die Japaner absoluter Marktführer. 2016 brachte Shimano den Steps E8000 E-MTB Motor heraus.

Das Shimano-Erstlingswerk E8000 legte prompt den Grundstein für eine neue Generation von sportlichen E-Mountainbikes. Im Vergleich zum Bosch baut dieser Motor deutlich kleiner und ermöglich den Herstellern völlig neue Konstruktionsmöglichkeiten. Heute zählt der leichte, kompakte Shimano EP8 – der Nachfolger des E8000 – zu den meistverkauften E-MTB Motoren überhaupt.

Doch mit dem für 2023 vorgestellten EP801, der vor allem Softwareseitig verbessert wurde, rüstet sich Shimano bereits für die nächsten Jahre. Ein Nachteil der Shimano Motoren: Beim Bergabfahren im Gelände klappert ihr Getriebe.

E-MTB Motor Modell Daten & Fakten (Gewicht/Leistung/Features) In diesen E-MTBs zu finden
Shimano EP8 2,6 kg / 85 Nm / 400 % Unterstützung / E-Tube App / Trail-Fahrmodus / sehr natürliches Fahrgefühl Nach dem Bosch Performance CX ist der Shimano EP8 der meist verbaute E-MTB Motor in E-Mountainbikes und SUV E-MTBs
Shimano EP801 2,7 kg / 85 Nm / 400 % Unterstützung / E-Tube App / Trail-Fahrmodus / Autoshift & Smart-Funktionen / sehr natürliches Fahrgefühl / kraftvoller als EP8 Ab dem Modelljahr 2023 in vielen sportlichen E-MTBs verbaut. Unterschiede zum EP8: Mit neuer Akku-Generation und Shimano Di2-Elektroschaltungen kompatibel.
Shimano EP6 3,0 kg / 85 Nm / 250 Watt Leistung / E-Tube App / Trail-Fahrmodus / Autoshift & Smart-Funktionen / sehr natürliches Fahrgefühl Ab dem Modelljahr 2023 sollten neue Mittelklasse E-MTBs mit dem Shimano EP6 erhältlich sein
Shimano E7000 2,8 kg / 60 Nm / 250 Watt Leistung / E-Tube App / Trail-Fahrmodus / natürliches Fahrgefühl Schwächerer Motor, der eher an einfacheren, günstigen E-Mountainbikes verbaut ist

Yamaha E-MTB Motoren

Das japanische Unternehmen Yamaha hat eine lange Tradition bei E-MTB Motoren. Die E-Antriebe von Yamaha haben alle das Kürzel PW, das für „Power“ steht und die Leistung der Pedelec-Motoren unterstreichen soll.

Vor allem die Bike-Marke Giant setzt konsequent auf die Yamaha-Motoren. Bei Giant E-MTBs heißen die PW-X E-Antriebe der Japaner allerdings Syncdrive, weil sie von Yamaha speziell auf Giants Wünsche konfiguriert werden.

E-MTB Motor Modell Daten & Fakten (Gewicht/Leistung/Features) In diesen E-MTBs zu finden
PW-TE 3,4 kg / 60 Nm / 250 Watt Leistung / 4 Unterstützungsstufen / Automatik-Modus / dynamisches Fahrgefühl Eher in komfortablen SUV E-MTBs als in sportlichen E-Mountainbikes zu finden
PW-ST 3,4 kg / 70 Nm / 250 Watt Leistung / 4 Unterstützungsstufen / Automatik-Modus / dynamisches Fahrgefühl Viele, eher günstige E-MTBs von Haibike oder Raymon kommen mit dem Yamaha PW-ST Motor
PW-X / PW-X2 (= Giant Syncdrive Pro) 3,1 kg / 80 Nm / 250 Watt Leistung / 5 Unterstützungsstufen / Extra Power Modus / kraftvolles und konstantes Fahrgefühl Sportliche E-Mountainbikes aller Kategorien und Klassen
PW-X3 (= Giant Syncdrive Pro2) 2,75 kg / 85 Nm / 250 Watt Leistung / 5 Unterstützungsstufen / Extra Power Modus / Automatik-Modus / kräftiges und direktes Fahrgefühl Viele neue, gute E-MTBs von Giant und Haibike. Auch Raymon und Gasgas verbauen den Yamaha PW-X3 Motor.

Brose E-MTB Motoren

Der deutsche Automobil-Zulieferer Brose mischt mit seiner Erfahrung seit Jahren bei E-MTB Motoren mit. Mit dem Brose Drive S Motor haben die Berliner einen kraftvollen Mittelmotor für sportliche E-Mountainbikes im Programm.

Den kraftvollen Brose Drive S gibt’s in zwei Version: Mit Aluminium-Gehäuse, sowie mit leichterem Magnesium-Gehäuse (Drive S Mag). In günstigen Rockrider E-MTBs von Decathlon werden auch die Brose Drive T Motoren mit 70 Nm Drehmoment verbaut. Der Vorteil der Brose Motoren: Durch die einzigartige Riementechnologie sind die Brose Motoren die leisesten Motoren auf dem Markt.

E-MTB Motor Modell Daten & Fakten (Gewicht/Leistung/Features) In diesen E-MTBs zu finden
Brose Drive S 3,4 kg / 90 Nm / 380 % Unterstützung / 4 Fahrmodi / Brose App / kraftvolles und sehr natürliches Fahrgefühl Mittelklasse SUV E-MTBs und Einsteiger-Räder von Fischer E-MTBs
Brose Drive S Mag 2,9 kg / 90 Nm / 410 % Unterstützung / 4 Fahrmodi / Brose App / kraftvolles und sehr natürliches Fahrgefühl Viele hochwertige E-MTBs von Rotwild, Nox oder BH Bikes

Panasonic E-MTB Motoren

Der Elektronikriese Panasonic aus Japan hat diverse Mittelmotoren und Frontmotoren fürs E-MTB im Angebot. Für sportliche E-Mountainbikes sind allerdings nur die Panasonic-Mittelmotoren der GX-Serie interessant. Die neueste Version des Panasonic-Motors hört auf den Modellnamen GX Ultimate Pro und wird vorwiegend in Flyer E-MTBs verbaut.

E-MTB Motor Modell Daten & Fakten (Gewicht/Leistung/Features) In diesen E-MTBs zu finden
Panasonic GX Ultimate Pro 2,95 kg / 95 Nm / 250 Watt Leistung / 4 Unterstützungsstufen / Auto-Fahrmodus / kraftvolles und konstantes Fahrgefühl In vielen E-MTB Modellen von Flyer: E-MTB Uproc und SUV E-MTB Goroc

Specialized E-MTB Motoren

Seitdem der amerikanische Bike-Hersteller Specialized im Jahr 2015 mit dem Turbo Levo sein erstes E-Mountainbike auf den Markt brachte, setzt Specialized auch auf eigene E-MTB Motoren – ausschließlich Mittelmotoren.

Die Hardware der Specialized E-Antriebe liefert Brose oder Mahle. Software, Steuerung und Akkus entwickelt Specialized in der Schweiz selbst. Vor allem in Hinblick auf Akkuintegration, App-Steuerung und Fahreigenschaften, stechen die Specialized E-MTBs mit ihren Mittelmotoren aus der Masse heraus.

Den 2021 vorgestellten leichten Specialized SL 1.1 Motor haben die Amerikaner mit Mahle entwickelt. Hier die wichtigsten E-MTB Motoren von Specialized im Überblick:

E-MTB Motor Modell Daten & Fakten (Gewicht/Leistung/Features) In diesen E-MTBs zu finden
Specialized 1.2 E 3,4 kg / 50 Nm / 320 % Unterstützung / 3 Fahrmodi / Mission Control App Turbo Levo E-Hardtail
Specialized 2.0 70 Nm / 250 Watt Leistung / 3 Unterstützungsstufen / Mission Control App / SUV E-MTBs wie Specialized Turbo Tero EQ
Specialized 2.1 3,0 kg / 90 Nm / 410 % Unterstützung / 3 Fahrmodi / Mission Control App / sehr natürliches Fahrgefühl Turbo Levo Alu
Specialized 2.2 90 Nm / 410 % Unterstützung / 250 Watt Leistung / 3 Fahrmodi / Mission Control App / TCU2-Display / sehr natürliches Fahrgefühl Aktuelle Turbo Levo E-MTBs (Gen3, S-Works und Carbon-Modelle), Turbo Kenevo Comp und Expert, Turbo Tero E-Hardtail
Specialized SL 1.1 1,95 kg / 35 Nm / 240 Watt Leistung / 3 Unterstützungsstufen / Mission Control App / TCU2-Display / sehr natürliches Fahrgefühl Turbo Levo SL E-MTBs und im Turbo Kenevo SL

Weitere spannende E-MTB Motoren

Neben den Marktführern Bosch und Shimano und den oben vorgestellten E-MTB Motoren, gibt es eine Reihe weiterer E-Antriebe, die bei sportlichen E-Mountainbikes verbaut werden. Beispielsweise entwickelt die kanadische Bikemarke Rocky Mountain seit 2017 für seine Powerplay E-MTBs einen eigenen Mittelmotor, der sich Dyname nennt.

Der Clou an dem Antriebskonzept von Rocky Mountain: Im Gegensatz zu anderen Mittelmotoren wird nicht die Tretlagerachse angetrieben, sondern der Powerplay E-MTB Motor sitzt etwas nach vorne versetzt vor dem Tretlager. Außerdem setzen einige Hersteller auf den extrem kraftvollen Sachs RS E-MTB Motor.

Der Sachs RS ist mit 112 Nm Drehmoment stärker als die meisten anderen Mittelmotoren und als offenes System mit vielen Akku- und Display-Typen kombinierbar. Hier die wichtigsten Fakten zu weiteren E-MTB Motoren im Überblick:

E-MTB Motor Modell Motor-Modell Daten & Fakten (Gewicht/Leistung/Features) In diesen E-MTBs zu finden
Rocky Mountain Dyname 4.0 3,3 kg / 108 Nm / 350 % Unterstützung / 4 Unterstützungsstufen / Steuerung über Display / sehr feinfühliges, direktes Fahrgefühl Rocky Mountain E-MTBs: Instinct Powerplay, Altitude Powerplay, Growler Powerplay
ZF Micro Mobility (Sachs) Sachs RS 3,5 kg / 112 Nm / 250 Watt Leistung / 4 Unterstützungsstufen / offenes System (Batterie, Display) / kraftvolles, konstantes Fahrgefühl Viele Nox E-MTB Modelle sowie Storck E:Drenalin.2 SRS
Bafang M820 2,3 kg / 75 Nm / 250 Watt / -
Bafang M510 3,0 kg / 95 Nm / 250 Watt American Eagle E-agle

Fazit zum E-MTB Motor Vergleich

Auch wenn der E-MTB Motor das Herzstück von E-Mountainbikes ist, solltest du dich nicht allein darauf versteifen. Denn ob ein E-MTB gut oder schlecht ist, und zu dir passt, hängt nicht allein vom Motor ab.

Geometrie, Fahreigenschaften und die übrige Ausstattung sind mindestens genauso wichtig. Mit unserer objektiven Motor-Bewertung bei emtb-test.com siehst du bei jedem Modell, wie gut der verbaute E-MTB Motor im Vergleich zur Konkurrenz ist. Das hilft dir beim Vergleichen der einzelnen E-MTBs und den verbauten Motoren.

Über den Autor

Ludwig Döhl

... hat mehr als 100.000 Kilometer im Sattel von über 1000 unterschiedlichen Mountainbikes verbracht. Die Quintessenz aus vielen Stunden auf dem Trail: Mountainbikes sind geil, wenn sie zu den persönlichen Vorlieben passen! Mit dieser Erkenntnis hat er bike-test.com gegründet, um Bikern zu helfen, ein ganz persönliches Traumbike zu finden.

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