Neues E-Enduro von Cube

Cube AMS 177 Hybrid im Test

Das Cube AMS Hybrid 177 ist eine nagelneue E-Enduro-Plattform für 2026. Wie Cube damit den Amis von Santa Cruz und Co. Paroli bieten will und was die neue Plattform auszeichnet, verraten wir im ersten Check.

Cube AMS Hybrid 177 Test
Sexy Optik, volle Hütte Ausstattung und konsequent auf Fahrspaß getrimmt. Das neue Cube AMS Hybrid 177 weiß, wie man einen korrekten ersten Eindruck hinterlässt. Wir haben geschaut, was hinter der Fassade steckt.

Cube bedient den Mainstream. Anders lassen sich die hohen E-Bike-Stückzahlen, die Cube jährlich verkauft, nicht plausibilisieren. Und zum Mainstream gehört eben auch ein Full-Power-Motor von Bosch, ein dicker entnehmbarer Akku und eine Ausstattung und Ausrichtung, die nicht aneckt. So war das bisher. Aber das neue Cube AMS 177 Hybrid bricht 2026 mit diesem ungeschriebenen Gesetz. Wenn man so will, ist dieses neue E-Enduro der Shooting Star im künftigen EMTB-Lineup von Cube.

Denn es stellt den maximalen Fahrspaß bergab über die Massenverträglichkeit im Markt. Das Cube AMS Hybrid kombiniert 170 mm Federweg mit einem fest verbauten 600er Akku, Boschs Race Motor und einem Gewicht von 21,48 Kilo. Man kennt diese Ausrichtung von Santa Cruz Bullit oder Vala-Modellen, aber das Preisschild, das Cube an seinen neuen Shooting Star hängt, ist deutlich attraktiver als das der Amis. Das Topmodell kostet zwar 9.999 €. Aber das nur 200 Gramm schwerere Modell weiter unten aus diesem Artikel ist schlappe 4000 € günstiger. Wir haben uns beide Modelle angesehen.

Cube AMS Hybrid 177 Gewicht
Das Gewicht ist ein wichtiges Argument für das neue AMS 177. Wir haben es deshalb selbst an die Waage gehängt.
Cube AMS 177 Gewicht
Unter 21,5 Kilo ohne Pedale in Rahmengröße L. Der Wert kann sich sehen lassen und ist maßgeblich wegen des fest verbauten 600-Wh-Akkus möglich.

Volle Power statt Pseudo-Leichtbau: Der Bosch CX Race-Motor

Anders als beim Cube AMS Hybrid One44 setzt man beim neuesten AMS Hybrid Modell nicht auf den kleinen SX Motor von Bosch. Und das ist die goldrichtige Entscheidung. Denn während Bosch das Klappern beim SX Motor einfach nicht in den Griff bekommt, ist der neue CX Motor der 5. Generation im Singletrailbergab flüsterleise.

Mit 100 Nm Drehmoment und 750 Watt Maximalleistung liefert der Race Motor dieselben Leistungswerte wie der Motor ohne den Modellzusatz „Race“ nach seinem jüngsten Update. Der große Unterschied zum normalen CX: Er gibt im Race Modus die maximale Leistung bereits bei geringerer Input Leistung frei. Das macht ihn etwas aggressiver. Außerdem sorgen eine Titanwelle und Ceramic-Lager für minimale Gewichtsersparnis von ca. 100 Gramm.

Bosch CX Race-Motor
Der Bosch CX Race-Motor hat dieselben maximalen Leistungswerte wie der Bosch CX ohne den Zusatz "Race", ist aber etwas aggressiver abgestimmt.
Kiox 400 C Display
Das Kiox 400 C Display im Oberrohr kann jetzt auch navigieren. Hier hat Bosch einen Volltreffer gelandet. Dass es keine Touchfunktion hat, ist dagegen etwas Oldschool.
Bosch Mini Remote
Der Bosch Mini Remote funktioniert kabellos und fügt sich dezent ins Cockpit ein.
Cube Ladeklappe
Sind wir mal ehrlich: Wir haben schon schönere Ladeklappen gesehen. Hier ist Cube eher zweckmäßig unterwegs.
Wheel-Sensor
Der Wheel-Sensor für den Bosch-Motor klemmt unter dem Ventil.

Wie viel Reichweite steckt im 600-Wh-Akku?

Normalerweise kommen Cube Bikes immer mit einem Wechselakku. Weil das beim neuen Cube AMS Hybrid nicht der Fall ist, ist die Frage nach der Reichweite des fest verbauten 600er Akkus essenzieller denn je. In unserem standardisierten Reichweitentest packten wir mit dem 600er Akku ca. 1600 hm. Die Daten aus diesem Video dürften auch beim Race Motor nicht weit abdriften, da die maximale Leistung ja identisch ist. Wem das nicht reicht, der kann einen Bosch Powermore Range Extender anstecken.

Youtube Video

Wie leicht sind 21,48 Kilo?

Das Cube AMS Stereo Hybrid ist leicht, denn das Santa Cruz Vala wog, ebenfalls mit einem 600er Bosch Akku, aber ohne die Fox Podium Gabel, 200 Gramm mehr. In Anbetracht des üppigen Federwegs und der Heavy Duty Ausstattung ist das Gewicht exzellent, wenn auch nicht ganz konkurrenzfähig zu den Amflow Modellen mit etwas weniger Federweg.

Spannender als das Gewicht des Topmodels ist mit Sicherheit der Fakt, dass die günstigere Variante (siehe unten) nur 200 Gramm schwerer ist als das Topmodel. Wir haben beide Modelle persönlich nachgewogen.

Cube AMS Hybrid 177 Erfahrungen
Trotz niedrigem Gewicht von deutlich unter 22 Kilo macht das Top-Modell keine Kompromisse in Sachen Ausstattung.
Sram Maven
Srams Maven Bremsen strotzen vor Power.
Fox Podium Gabel
Die Fox Podium-Gabel ist der neue Goldstandard in der Enduro-Szene. Sie wiegt aber deutlich mehr als eine Gabel ohne Upside-Down-Bauweise.
Fox DHX Air
Der Fox-Dämpfer im Cola-Dosen-Format lässt sich fein einstellen und hält auch in langen Abfahrten seine Leistung, ohne zu überhitzen.
Conti Kryptotal Reifen
Cube setzt für 2026 erstmals verstärkt auf Conti-Reifen. Der Kryptotal-Reifen hat uns schon bei einigen Tests im Hinblick auf Grip überzeugt. Am Hinterrad ist für den Pannenschutz sogar die Downhill-Karkasse verbaut.

Geometrie

Cube spart sich bei diesem Prestigemodell die Rahmengröße S und bietet das neue AMS Hybrid 177 nur in M, L und XL an. Alle Größen kommen mit einer Mullet-Bereifung. Das Umrüsten auf ein 29er-Hinterrad ist nicht möglich. Allerdings lässt sich der Lenkwinkel über den Steuersatz um 0,4 Grad verstellen.

Wie auch schon beim Pivot Shuttle AM Test, ist auch hier zu erkennen, dass bei der Geometrie keiner mehr ausflippt. Alles in allem wirken die Maße normal für ein E-Enduro mit 170 mm Federweg.

(Alle Maße in der Tabelle sind in mm angegeben, falls nicht anders vermerkt)

Größe M L XL
Laufradgröße Mullet / 29" x 27,5" Mullet / 29" x 27,5" Mullet / 29" x 27,5"
Reach 450 475 505
Stack 632 638 656
Lenkwinkel 64,2° / 63,6° 64,2° / 63,6° 64,2° / 63,6°
Sitzwinkel 77° 77° 77°
Sitzrohr 405 420 480
Oberrohr 597 624 659
Steuerrohr 105 111 131
Kettenstreben 443 443 443
BB-Drop 6 6 6
Radstand 1235 1263 1302

Rahmendetails zum neuen Ballerbike von CUBE

Auch wenn Cube immer attraktive Preise hat, ist ein E-Bike eine teure Investition. Besonders das Topmodell für 9.999 € ist kein Schnäppchen. Bevor man den Geldbeutel aufmacht, sollte man nicht nur die Key-Facts im Blick behalten, sondern auch die Details unter die Lupe nehmen. Wir haben deshalb die interessantesten Stellen des neuen AMS 177 für euch abgelichtet. Viele Details lassen sich mit etwas technischem Know-how sicher auch an persönliche Bedürfnisse anpassen.

Zugehöriger Cube AMS 177
Hate it or love it. Das Kabel für die Hinterradbremse und die Teleskopsattelstütze verläuft durch den Steuersatz.
Hinterbaubrücke
Für mehr Steifigkeit im Hinterbau verbaut Cube erstmals eine Brücke zwischen der linken und der rechten Sitzstrebe. Damit reagiert man auf Kritik aus älteren Tests.
Tool-Mount
Am Unterrohr ist auch ein Tool-Mount für den Ersatzschlauch vorgesehen.
Zugverlegung
Das Kabel für die Stromversorgung des Schaltwerks liegt im Übergang vom Hauptrahmen in den Hinterbau etwas offen.

Stereo oder AMS 177, wo ist der Unterschied?

Mit dem Stereo Hybrid One77 hatten wir bereits ein Cube Bike mit identischem Federweg im Test. Der Unterschied zum AMS E-Bike lässt sich einfach erklären. Mit großem 800er Wechselakku wiegt das Stereo Modell 3,5 Kilo mehr als das neue AMS. Wären die beiden Bikes Autos, dann wäre das Stereo One77 der familienfreundliche Kombi. Das AMS 177 würde dagegen in der Kategorie der Sportwagen landen. Während es beim Stereo One77 um einen maximalen breiten Einsatzbereich von Tour bis Bikepark geht, verzichtet das AMS Hybrid 177 bewusst auf Reichweite (kleiner 600er Akku), um mit niedrigerem Gewicht bergab mehr Spaß zu machen.

Cube E-Bike-Test
Wir hatten auch das Stereo One44 und das Stereo One77 mit demselben Federweg schon im Test. Wo grenzt sich das AMS Hybrid zu den bestehenden Modellen ab?
Cube Stereo Hybrid One77
Das Stereo One77 hat denselben Federweg, aber einen dickeren Akku und eine Ausstattung, die weniger aufs *Ballern* ausgelegt ist.
Cube AMS Hybrid 177
Das Cube AMS Hybrid 177 ist die Fun-Maschine im Cube-Portfolio. Hier wird bewusst Reichweite für Fahrspaß geopfert.

Pro

  • niedriges Gewicht
  • geile Optik
  • leiser Motor
  • Display im Oberrohr

Contra

  • relativ kleiner Akku
  • fest verbauter Akku
  • Topmodell kostet 9.999 €
  • keine Größe S

Muss es immer das Topmodell sein?

Gerade zur Markteinführung steht natürlich das Topmodell des AMS 177 im Fokus der Kommunikation. Aber spannender dürfte für die meisten Biker sicher das günstigere AMS 177 Modell sein. Denn obwohl es deutlich weniger kostet, wiegt es nicht mal 200 Gramm mehr. Die Abstriche bei Motor, Schaltung und Fahrwerk sind ebenfalls geringfügig. Für 5999 Euro ist es mit Sicherheit ein geiles E-Enduro zum Ballern.

Cube AMS Hybrid 177
Spannender als das Topmodell? Die preisgünstigere Version des Cube AMS 177 ohne Fox Podium-Gabel.
Cube AMS Hybrid One77 Gewicht
Natürlich hatten wir auch dieses Bike auf der Waage.
Cube AMS Hybrid 177 Gewicht
Trotz des deutlich attraktiveren Preises ist das Bike nur unwesentlich schwerer als das Top-Modell.
Bosch CX-Motor
Angetrieben wird die günstigere Version vom normalen Bosch CX Gen 5-Motor ohne den Modellzusatz „Race“.
Sram Transmission 90
Pragmatisch. Geschaltet wird mit der SRAM Eagle 90 Transmission-Schaltung mit Seilzug.
Newmen-Lenker
Pfiffig. In den Lenkerenden sind Gewinde eingearbeitet.
Newmen Lenker
Mit dem passenden Newmen-Griff kann man die Lenkerbreite so per "Aufschraubgriff" anpassen.

Fazit zum neuen Cube Stereo 177

Cube liefert mit dem neuen AMS Hybrid 177 ein Brett, das vor allem Trailshreddern, die bislang bei Cube weniger glücklich wurden, gefallen dürfte. Der Preis ist heiß, die Ausrichtung bedingungslos auf den Fahrspaß bergab getrimmt. Wir freuen uns auf den ersten Praxistest des neuen AMS Hybrid 177.

Über den Autor

Ludwig Döhl

... hat mehr als 100.000 Kilometer im Sattel von über 1000 unterschiedlichen Mountainbikes verbracht. Die Quintessenz aus vielen Stunden auf dem Trail: Mountainbikes sind geil, wenn sie zu den persönlichen Vorlieben passen! Mit dieser Erkenntnis hat er bike-test.com gegründet, um Bikern zu helfen, ein ganz persönliches Traumbike zu finden.

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