Fantic Rampage 1.2 Race im Test

Ein TQ HPR 50 Motor, gespeist von einem 360-Wh-Akku, ist das Herzstück des Fantics. Der TQ HPR 50 zählt nicht zu den Kraftpaketen auf dem Markt. Das etwas drehmomentschwache Aggregat könnte vor allem in steilen Anstiegen etwas mehr unterstützen. Die Motorsteuerung von TQ vermittelt ein sehr analoges Fahrgefühl. Die sanfte Kraftentfaltung ist ein Trumpf im Ärmel des HPR 50. Die geringe Reichweite schränkt den Tourenradius beim Rampage 1.2 Race leider relativ deutlich ein. Wer zum Laden oder Lagern den Akku entnehmen will, der wird beim Rampage 1.2 Race leider enttäuscht. Der Akku ist fest verbaut.

Carbon gilt als Premiummaterial in der Bike Branche. Im Preisbereich um 7500€ kommt eigentlich hauptsächlich Aluminium als Rahmenmaterial zum Einsatz. Mit dem Carbonrahmen kann sich Fantic ganz klar von vielen Konkurrenten abgrenzen. Solide Nehmerqualitäten zeigt das mid-range Fahrwerk mit 120 mm Federweg. Bei den Bremsen verbaut Fantic Mittelklasse mit kleinen 180er Scheiben von Magura mit Zweikolben. Die schmalen 2,2er Pirelli Reifen werden dem Einsatzbereich eines EMTBs nicht gerecht. Hier hat Fantic unserer Meinung nach an der falschen Stelle Gewicht gespart. Zu einer ganzheitlichen Betrachtung zählt auch der Blick auf die Schaltung und Anbauteile. Komponenten mit guter Qualität geben hier aber keinen Grund zur Kritik. Bei der Geometrie flippt Fantic nicht völlig aus. Der Lenkwinkel und der Reach-Wert wurden mit Bedacht gewählt. Das Ergebnis: Ein ausgewogenes Fahrverhalten mit einer guten Kombination aus Spieltrieb und geradeaus Lauf. Durch die kurzen Kettenstreben und dem flachen Sitzwinkel braucht es beim Klettern in knackigen Steilstücken aktive Gewichtsverlagerung, um das Steigen des Vorderrades zu verhindern. Alles in allem wirkt die Geometrie nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Die Konkurrenz ist in diesem Punkt deutlich moderner. Mit schlanken 15,5 kg gehört das Rampage 1.2 Race zu den leichtesten EMTBs. Ein E-Mountainbike macht dann am meisten Spaß, wenn es sich im Singletrail wie ein Bike ohne Motor fahren lässt. Die Kombination aus gutem Gewicht und gefälliger Geometrie geben dem Rampage 1.2 Race genau so ein natürliches und leichtfüßiges Handling, wie man das von nicht motorisierten Mountainbikes kennt. So gut bekommen das wirklich nur die wenigsten Hersteller hin.