Marin Rift Zone EL XR im Test

Für Vortrieb sorgt beim Rift Zone EL XR der SX Motor von Bosch mit 400-Wh-Akku. Mit dem SX beweisen die Schwaben von Bosch eindrucksvoll, dass man sie nicht auf Heimwerker und Haushaltsprodukte reduzieren sollte. Die Entwickler von Bosch schicken mit dem Performance SX ihren ersten Light-Motor ins Rennen. Mit 55 Nm Drehmoment, platziert sich das Aggregat genau in der Mitte zwischen Fazuas Ride 60 und dem HPR 50 von TQ. Dafür liefert er aber mit bis zu 600 Watt Unterstützung ähnliche Leistungswerte wie der beliebte Full-Power Bruder, der Powermotor CX. Allerdings gibt der Bosch SX die Leistung nur bei einer sehr hohen Trittfrequenz frei. Wer die volle Power spüren will muss mit sportlichen 100 Umdrehungen pro Minute in die Pedale treten. Das Anfahrverhalten bleibt dabei spritzig. Die komplette Motorsteuerung ist sehr analog. Im Fahrbetrieb ist der Performance SX zwar leiser als der Powermotor CX, aber immer noch lauter als die zum Teil flüsterleise Konkurrenz aus dem Hause Fazua oder TQ. Bei der Abfahrt hat Bosch das Klappern im Vergleich zum CX-Modell zwar etwas reduzieren können, dennoch blieb es auch beim SX noch deutlich hörbar. Die geringe Reichweite schränkt den Tourenradius beim Rift Zone EL XR leider relativ deutlich ein. Der fest integrierte Akku gibt den Entwickler konstruktive Freiräume beim Rahmendesign. Zum Laden muss das Bike dadurch aber immer in die Nähe einer Steckdose gebracht werden.

Im Downhill sammelt das Bike reichlich Punkte. Das ausgezeichnete Fox Fahrwerk beruhigt auch grobes Geläuf unaufgeregt und souverän. Bei den Bremsen greift Marin oben ins Regal und verbaut Premium-Stopper mit Vierkolben und großen Scheiben von Magura. Marin überzeugtt mit einer Auswahl der Antriebskomponenten und der restlichen Anbauteilen, die allesamt aus sehr guten Teilen bestehen, was sowohl Haltbarkeit als auch Performance unterstreicht. Den tendenziell hohen Reach-Wert in der Geometrietabelle gleicht Marin mit einem relativ kurzen Vorbau aus. So bleibt der lange Hauptrahmen auch im Gelände gut manövrierbar. Wenn die Kurbel in der Abfahrt stillsteht, werden Motor und Batterie zur überflüssigen Last. Aber Marin gelingt es mit einer sehr gefälligen Geometrie und geringem Gewicht trotz dieser Last dem Rift Zone EL XR ein natürliches, leichtgängiges Handling einzuhauchen. Nur die aller wenigsten Hersteller schaffen es das Fahrgefühl von MTBs ohne Motor auch im EMTB-Bereich zu erzeugen. Chaupeu!