zwischen light und lässig

Propain Sresh SL im Test

Der TQ HPR 60 Motor ist aktuell der beste Light-EMTB-Motor auf dem Markt. Neben den Optionen von Rose und Yeti richtet sich das Propain Sresh SL ganz klar an die Freunde harter Gangart im Gelände. Aber: Was macht das Rad im Vergleich zur Konkurrenz aus und wie fährt es sich auf dem Trail tatsächlich?

Propain Sresh SL Test
Der Pinnacle unter den light EMTBs? Oder zu schwer und zu teuer für ein Bike vom Versender? Wir haben das Propain Sresh SL getestet, um genau das herauszufinden.

Das Propain Sresh SL ist aktuell der Shootingstar unter den light EMTBs. Warum: Kein anderer Hersteller bietet mehr Custom Optionen als Propain. Sein Motor, der TQ HPR 60, ist in unseren Augen der konsequenteste light EMTB Motor auf dem Markt. Und zudem lässt sich der Akku wechseln. Im Konfigurator steht neben dem 580 Wh Akku alternativ auch ein leichterer 360-Wh-Akku zur Wahl. Wegen der geringen Reichweite ist das aber wohl eher eine Wechselakku Option.

Der HPR60 findet sich aktuell in vielen neuen Light E-Bikes, wie dem Rose File Plus oder dem Yeti MTE. Wir haben den Motor ausgiebig getestet und sind der festen Überzeugung, dass es aktuell der beste light EMTB Motor auf dem Markt ist. Wie wir zu unserer Aussage kommen, wird in unserem detaillierten Test vom TQ HPR 60 ganz klar. Die Kombination aus, geringer Soundkulisse, kompaktem Einbaumaß und geringem Gewicht treffen den Nerv von light EMTB Fahrern schlichtweg.

Mit 160 mm Federweg zielt das Propain Sresh SL klar auf ein verspielteres Handling ab. Ausgestattet mit einem Öhlins-Fahrwerkspaket und 29-Zoll-Laufrädern an Front und Heck, haben wir unser Test-Bike durch die heimischen Wälder gejagt, um zu sehen, wo das Arbeitsgerät seine Grenzen hat.

Propain Sresh SL Erfahrungen
Speed Baby, Speed! Die Erwartungen, die man an ein Propain anlegen lässt, sind hoch. Wird die Marke diesem Druck auch im EMTB-Segment gerecht?
Propain Spesh SL bergab
Schnell mal über die Kante das Vorderrad anlupfen. Genau so ein leichtfüßiges Fahrverhalten erwartet man von einem Light EMTB.

Das TQ HPR60 Motor- und Akku-System im Praxis-Check

TQ bewirbt das HPR60-System als das leichteste, leiseste und kompakteste in seiner Klasse. Ein klares Premium-Versprechen. Doch wie schlägt sich das System im Trail-Alltag und im Vergleich zur Konkurrenz von Bosch oder Fazua?

Das System arbeitet tatsächlich bemerkenswert leise, insbesondere im Vergleich zu einem Bosch SX-Motor. Außerdem punktet es mit einem angenehm natürlichen Fahrgefühl. Der Motor liefert keine abrupten, kraftvollen Schübe, sondern unterstützt gleichmäßig, insbesondere in kleinen Gängen. Das ermöglicht ein kontrolliertes Anfahren und lässt die gesamte Bandbreite der Schaltung effizient nutzen.

Propain Sresh SL bergauf
Das Propain Sresh SL klettert gut und gerne, ist aber kein Powerhorse, das nach einer Uphill-Challenge schreit. Der Schotterweg hoch zum Traileinstieg ist ihm am liebsten.

Ein klarer Charakterzug des Motors: In technisch anspruchsvollen Uphills fehlt der Nachlauf. Full Power Kletterorgien, die eher ans Mopedfahren erinnern als ans Biken, machen mit dem TQ weniger Spaß. Wer die explosive Antrittsstärke eines Full-Power-Motors gewohnt ist, wird die geringere Beschleunigung spüren. Das liegt jedoch in der Natur eines Light-E-Bikes und dürfte den meisten bewusst sein, die sich bewusst für diese Kategorie entscheiden.

Rose File bergauf
Das Rose File hat denselben TQ HPR 60 Motor und hat uns mit seinen exzellenten Klettereigenschaften überrascht. 350 Watt Peak Power reichen für steile Rampen, verlangen aber auch mächtig Eigenleistung. Hinsitzen und den Anstieg hochschieben lassen ist nicht mit diesen Bikes.

Ein Hinweis aus unserem Praxistest: Beim Rose File Plus, das wir parallel im Dauertest haben, zeigte der Motor nach ca. 700 km technische Probleme, weshalb wir das Rad an den Hersteller zurückschicken mussten. Im Propain hingegen lief das TQ HPR60-System einwandfrei. Lediglich etwas lauter als im Rose und Yeti MTE ist uns der Motor hier vorgekommen. Insgesamt ist der Sound aber immer noch leise.

Youtube Video

Gewicht: von schwer bis leicht

Unser Testbike wog 20,4 Kilo. Für ein Light-EMTB, das fast 10.000 € kostet, ist das kein Topwert. Das Rose File Plus kostet 2000 € weniger und wiegt exakt genauso viel. Das Yeti MTe ist etwas teurer, dafür aber auch etwas leichter. Beide Modelle haben den gleichen Motor und Akku.

Wer will, kann das Sresh SL aber auch leicht haben. Mit dem kleinen 360-Wh-Akku und leichteren Parts lässt sich das Komplettgewicht unter 19 kg drücken (ohne Pedale). Dann ist es zwar deutlich teurer als das Canyon Spectral On:fly, das ebenfalls in dieser Liga spielt, man hat aber den neuen Motor an Bord.

Spannend: Durch das modulare Konzept kann der Akku zudem entnommen werden, wodurch das Bike auch als reines Mountainbike („Bio-Bike“) gefahren werden kann – in der leichtesten Konfiguration liegt das Gewicht dann bei 17 kg. Dies ist ein entscheidender Vorteil für Shuttletage oder Bikepark-Besuche, wo keine Motorunterstützung benötigt wird. Wir haben es tatsächlich probiert und waren überrascht, wie gut es sich ohne Akku treten ließ.

Propain Sresh SL Gewicht
Natürlich hatten wir das Bike in der Swedish Gold Ausstattung am Haken unserer Waage.
Propain Sresh SL Gewicht
20,4 Kilo. Von einem Light-EMTB erwartet man mehr, aber die Konkurrenz mit 580er-Akku liegt auf vergleichbarem Niveau.

Akku: Bigger is better

Der 580-Wh-Akku erweist sich als praxisgerechter Kompromiss aus Gewicht und Kapazität. Selbst bei durchgängiger Nutzung des stärksten Unterstützungsmodus und viel Geländefahrten waren Reichweiten von deutlich über 1.000 Höhenmetern pro Ladung problemlos möglich.

In unserem Standardtest auf Asphalt packt die Kombi aus HPR60 und 580 Wh Akku sogar knapp über 2000 hm. Der Unterschied zwischen der Erfahrung auf dem Trail und unserem Standardtest rührt daher, dass unser Reichweitentest dem Motor sehr konstant die Leistung auf Teer abverlangt. Wir haben dieses Prozedere gewählt, um alle Motorsysteme miteinander vergleichen zu können. Bei Fahrten im Gelände wird deutlich öfter beschleunigt und der Untergrund saugt auch viel Akku.

Der alte HPR 50 Motor packt in diesem Test, mit dem meist verbauten 360 Wh Akku (wie beim Canyon Spectral ON:Fly) nur ca. 1100 hm. Boschs SX Motoren packen mit dem üblichen 400 Wh Akku im Standardtest 1244 hm. Die Reichweite des 580 Wh Akkus in Kombination mit dem TQ HPR 60 Motor ist in etwa doppelt so hoch wie bei den meisten light EMTBs mit anderen Motor-Systemen.

Propain Sresh SL Akku Entnahme
Der Akku kann mit dem Lösen einer Schraube aus dem Unterrohr entnommen werden.
Propain Sresh SL Akkudeckel
Die Akkuklappe unten kann sogar ohne Minitool geöffnet werden.
Propain Sresh SL Minitool
Unter der Akkuklappe versteckt sich ein Minitool mit den nötigsten Inbusschlüsseln.

Was kann der Pro 10-Hinterbau von Propain

Der Rahmen des Sresh SL basiert auf der bewährten PRO10-Kinematik, die auch andere Modelle des Herstellers prägt. Das Konzept, das in den letzten Jahren viele Fans gefunden hat, setzen die Allgäuer konsequent weiter ein. Der geschlossene Hinterbau und der stehende Dämpfer vereinen in der Praxis viele Vorzüge, hat aber auch seinen eigenen Charakter.

Der Pro 10-Hinterbau ist bekannt und beliebt in der Szene. Wir haben ihn nicht nur auf dem Trail erfahren, sondern auch auf einer vergleichbaren Ebene ausgewertet.
Pro 10 Hinterbau
Der Dämpfer ist schwimmend zwischen den zwei Umlenkhebeln gelagert.

Wer vor einer Kaufentscheidung steht, wird das Rose File oder auch das Yeti MTe wohl mit einbeziehen wollen. Deshalb haben wir die Hinterbauten auf einer vergleichbaren Basis in einem Kinematikprogramm analysiert.

Auffällig am Pro 10-Hinterbau ist:

  • Hebelverhältnis: Alle drei Konkurrenten haben in etwa dasselbe Hebelverhältnis, aber Propain haucht durch die bauchige Kurve dem Bike hinten raus richtig viel Progression ein.
  • Anti-Rise: Hier hat Propain im Bereich des Sags den höchsten Wert. Greift man in die Bremse, bleibt der Hinterbau super stabil und wirkt gegen die Gewichtsverlagerung des Körpers. Das sorgt für ein sehr direktes und definiertes Fahrgefühl im sanften Terrain.
  • Pedalrückschlag: Verglichen mit den beiden Konkurrenten hat das Propain den stärksten Pedalerückschlag. Wenn heftige Schläge das Bike tief in den Federweg zwingen, kann es vor allem für Flat-Pedal-Fahrer eher zum Pedalverlust unterm Fuß kommen. Das ist typisch für Hinterbauten, die mit zwei Umlenkhebeln und einem geschlossenen hinteren Rahmendreieck arbeiten (z.B. auch VPP oder DW-Link). In der Praxis spürt man das erst, wenn es richtig zur Sache geht.
  • Anti-Squat: Hat in unseren Augen bei E-Bikes wenig Relevanz, aber das Propain bleibt hier absolut stabil dank des Wertes von über 100 %.
Propain Spesh SL Hebelverhältnis
Der absolute Wert, um den sich das Hebelverhältnis beim Einfedern verändert, ist bei Rose (pink), Yeti (braun) und Propain ähnlich. Propain (blau) lässt die Kurve aber gegen Ende am steilsten abfallen. Das sorgt für viel Progression.
Propain Sresh SL Pedalrückschlag
Ein Painpunkt für Systeme mit virtuellem Drehpunkt: Der Pedalrückschlag fällt sehr hoch aus.
Propain Sresh SL Anti-rise
Im Bereich des Sags hat das Propain (blau) den höchsten Anti-Rise-Wert. Das erklärt das definierte Fahrverhalten, auch wenn man in die Kurve greift.

Auf dem Trail schafft das Propain einen sehr guten Spagat zwischen sportlich definierter Hinterbau-Charakter im Bereich des Sags. Wenn es tiefer in den Federweg geht, fühlen sich die anderen beiden Hinterbauten von Rose und Yeti etwas schluckfreudiger an. Vor allem beim Rose endet dieses Gefühl manchmal aber auch mit einem harten Durchschlag. Den kassiert man mit dem Propain nicht so schnell. Die Kehrseite ist der hohe Pedalrückschlag des Propains.

Alles in allem kann man sagen: Der Pro 10 Hinterbau wird seinen hohen Erwartungen gerecht und spricht vor allem sportliche Fahrer an, die genug Körperspannung und Skills mitbringen, um schnell über die Trails zu knallen. Vor allem das Rose ist komfortorientierter.

Propain Spesh SL Kurve
Das Sresh SL ist der Meister im Aus-der-Kurve-raus-Beschleunigen.
Propain Sresh SL Drop
Der Pro 10-Hinterbau kann Sprünge ohne Probleme ab, bei der Landung wird aber der Pedalrückschlag deutlich.

Geometrieoptionen und Rahmendetails

Über einen Flip-Chip kann die Federcharakteristik leicht modifiziert werden. Auch in der Laufradgröße bietet der Rahmen Flexibilität und unterstützt sowohl reine 29-Zoll-Konfigurationen als auch das agilere MX-Setup.

Zudem besteht die Wahl zwischen klassischer oder integrierter Kabelführung durch den Steuersatz. Beides kommt unterschiedlichen ästhetischen und wartungstechnischen Präferenzen entgegen. Wir entschieden uns bewusst für die klassische Verlegung außerhalb des Steuersatzes, um eine einfache Wartung zu gewährleisten.

Ein kleiner Kritikpunkt beim Rahmen betrifft den fehlenden Schutz am Unterrohr, was bei Steinschlägen im rauen Gelände zu Beschädigungen führen kann. Außerdem hat die Sattelstütze eine relativ geringe Einstecktiefe, die durch die PRO10-Kinematik bedingt ist. Insbesondere größere Fahrer, die einen Hub von 200 mm oder mehr wünschen, müssen dies bei der Konfiguration und Größenwahl berücksichtigen.

TQ HPR 60 Motor
“Ist ja gar kein E-Bike”, sagte eine Passantin, die uns beim Testen beobachtete. So unauffällig lassen sich nur die wenigsten Motoren integrieren.
TQ Display
Das Display zeigt die nötigen Infos, aber bitte liebe Entwickler, haucht dem Ding eine Navigationsmöglichkeit ein. Gerade in unbekannten Trailspots braucht man sonst einen zusätzlichen Tacho. Das nervt.
Ladebuchse
Die Ladebuchse ist gut geschützt, der Gummischutz jedoch etwas labberig.
Transmission-Schaltwerk
Das Schaltwerk saugt seinen Strom aus dem Hauptakku des E-Bikes. So muss das sein! Bei der Sattelstütze muss man leider den kleinen AXS-Akku laden.
Zugführung
Der große Steuersatz macht auch eine integrierte Zugführung möglich, falls man das will.
Leistungsfähigung
In unserem waren die Züge allerdings klassisch durch den Rahmen verlegt.

Praxistest: Das Sresh SL im Anstieg

Der Antrieb des Sresh SL überzeugt bergauf durch seine ausgeglichene und vorhersehbare Leistung. Die drei Unterstützungsstufen bieten eine fein abgestufte Dosierbarkeit, die ein gleichmäßiges Beschleunigen ohne ruckartige Kraftspitzen ermöglicht. Selbst in technisch anspruchsvollen Steigungen behält das Rad sein leichtes und agiles Fahrgefühl.

Die Akkukapazität macht lange Touren möglich. Praktischer als der Rangeextender ist fast noch der wechselbare Akku. Er erlaubt es, auf längeren Touren oder Mehrtagesetappen problemlos einen Ersatzakku mitzunehmen und damit die Reichweite zu verdoppeln. Damit lässt sich die Reichweite flexibel an die jeweilige Strecke und das individuelle Fahrprofil anpassen. Ein klarer Vorteil für alle, die ihr Bike auch auf ausgedehnten Entdeckungstouren nutzen wollen. Übrigens: Auch ohne Motorunterstützung lässt sich das Propain halbwegs berghoch treten. Wir haben hier definitiv schon deutlich schlimmere Erfahrungen gemacht.

Das geht auch beim Rose File und dem Yeti MTe, ist aber weit mehr Gepfriemel als beim Propain. Wichtig für die Uphill-Performance ist die Geometrie: Der steile Sitzwinkel platziert den Fahrer sehr zentral über dem Tretlager, was für exzellente Klettereigenschaften sorgt. Allerdings führt diese Geometrie auch zu einer sehr kompakten Sitzposition. Fahrer, die zwischen zwei Rahmengrößen liegen und Wert auf eine komfortable Sitzposition für lange Touren legen, sollten daher zur größeren Rahmengröße tendieren.

Uphill Aktion EMTB
Das Propain kann steile Rampen hochklettern, bleibt bergauf aber lieber auf dem Schotterweg.
Öhlins-Dämpfer
Der Öhlins Dämpfer hat eine Plattformfunktion (schwarzer Hebel). Diese war im Test aber überflüssig. Das Fahrwerk arbeitet wippfrei.

Die Abfahrt: Absolute Kontrolle und Leichtfüßigkeit

Bergab zeigt das Sresh SL, was wirklich in ihm steckt. Das Öhlins-Fahrwerk sorgt für enormen Grip. Wenn der Trail rough und fordernd wird, rauscht man nicht durch den Federweg, aber braucht auch etwas Körperspannung, um die Linien zu halten. Überraschend ist das lebendige, poppige Fahrgefühl, das trotz des Coil-Dämpfers erhalten bleibt. Das Bike lässt sich spielerisch anheben und animiert geradezu dazu, Sprünge und Trail-Features aktiv mitzunehmen.

Im Test hatten wir immer mal wieder das Problem, dass die Öhlins Federgabel zusammengesackt ist. Wir mussten dann die Luftkammern neu befüllen und alles funktionierte wieder. Insgesamt muss man sagen, dass das Setup der Öhlins Gabel mit zwei Luftkammern echt ein Gepfrimel ist. Die Setuptabelle hilft, erspart einem aber nicht die Arbeit. Mit der Stahlfeder im Heck ist man zudem eher weniger flexibel, hier mal schnell etwas zu ändern. Uns gefallen Luftdämpfer hier einfach besser.

Öhlins RXF 38
Bei der Öhlins RFX 38 müssen zwei Luftkammern befüllt werden. Uns ist die Gabel im Test immer mal wieder eingesackt, was nur durch erneutes Befüllen zu beheben war.
Öhlins RXF 38 Setup
Die Setuptabelle sieht aus wie der Excel-Grundkurs. Nett gedacht, aber Userfreundlichkeit geht anders.

Nichtsdestotrotz: Der agile Charakter, kombiniert mit der souveränen Stabilität eines Enduro-Bikes, macht das Propain zu einem echten Biest im Downhill. In der Abfahrt vergisst man schnell, dass man überhaupt auf einem E-Bike sitzt. Das Sresh SL reagiert präzise auf Richtungswechsel, bleibt über Wurzelteppiche hinweg beeindruckend ruhig und vermittelt auf schnellen Geraden ein enormes Maß an Sicherheit. Im Vergleich zu vielen Full-Power-E-Bikes wirkt das Fahrverhalten deutlich direkter und lebendiger. Ein Fahrerlebnis, das eher an ein klassisches Enduro erinnert als an ein E-Bike.

Propain Sresh SL Fahrverhalten
Airtime! Das Propain Sresh SL will shredden.

Die Ausstattung: von Basismodell bis ultra-individuell

Die Ausstattung des Bikes folgt dem Konzept der Individualisierung. Propain setzt hier auf einen Online-Konfigurator, der es ermöglicht, Komponenten nach eigenen Prioritäten wie Gewicht, Robustheit oder Budget auszuwählen. Mit diesem Ansatz ist es möglich, die Ausstattung des Rahmens gezielt auf den jeweiligen Einsatzzweck und Fahrstil abzustimmen, anstatt eine feste Standardausstattung vorzugeben.

Das Base Modell fängt bei 6000 € an, hat dann aber noch keine Teleskopstütze. Die Vollehütte-Ausstattung gibt es für über 10.000 €. Früher gab es bei Direktversendern für weniger Geld oft schon deutlich mehr Lametta. Im Vergleich zu Fachhandelsmarken wie Cube, Trek oder Stevens ist der Preisvorteil bei vergleichbaren Ausstattungen nicht der Rede wert.

Ergo: Wer das Propain Sresh SL in einer geilen Ausstattung will, braucht eine ordentliche Kontodeckung. Unser Testbike ist mit einem Preis von knapp unter 10.000 € sicher kein Schnäppchen.

Propain Sresh SL Preis Leistung
Früher war mehr Lametta, bzw. das Lametta günstiger. Fast 10.000 € muss man für unser Testbike hinblättern.

Wer feiert das Sresh SL am meisten?

Das Sresh SL ist das ideale Bike für Trail-Enthusiasten, die ein authentisches Mountainbike-Feeling suchen, aber auf die Unterstützung eines E-Antriebs nicht verzichten möchten. Es richtet sich an Fahrerinnen und Fahrer, die ihren Schwerpunkt klar auf abwechslungsreiche, technische Singletrails legen. Also dort, wo Präzision, Flow und Fahrgefühl im Vordergrund stehen.

Auch im Bikepark oder auf Enduro-Race-Strecken wäre das Bike sicher die richtige Wahl. Wer seine Hometrails bis ins Detail erkunden und Linien variieren will, findet hier den perfekten Partner. Wer nach maximalem Schub und einem Partner für technische Klettereien sucht, ist hier fehl am Platz.

Hometrails
Master of Hometrails. Mit 160 mm Federweg ist das Sresh SL wendig genug für enge Hometrails.

Pro

  • geiles Fahrverhalten auf dem Trail
  • natürlicher Charakter
  • wechselbarer Akku
  • viele Custom-Optionen

Contra

  • nicht superleicht
  • relativ teuer
  • kein Händler vor Ort
Propain Sresh SL Fazit

Fazit zum Propain Sresh SL

Das Sresh SL hat im Test überzeugt. Der TQ-Motor liefert eine rundum gelungene Performance. Er arbeitet leise, reagiert harmonisch und bringt mit seinem geringen Gewicht spürbare Leichtigkeit ins Fahrverhalten. Der entscheidende Unterschied zu vielen schweren Full-Power-E-Bikes zeigt sich in der Abfahrt. Während andere Modelle oft träge und schwerfällig wirken, fährt sich das Sresh SL wie ein agiles Enduro-Bike, bei dem der E-Antrieb fast in Vergessenheit gerät. Beim Thema Reichweite ist man dank wechselbarem Akku perfekt aufgestellt. Light EMTBs pflegen nach wie vor ein Nischendasein für wirklich sportliche Fahrer. Aber Propain liefert in dieser Nische eines der überzeugendsten Fahrerlebnisse im Segment der Light E-MTBs.

Über den Autor

Ludwig Döhl

... hat mehr als 100.000 Kilometer im Sattel von über 1000 unterschiedlichen Mountainbikes verbracht. Die Quintessenz aus vielen Stunden auf dem Trail: Mountainbikes sind geil, wenn sie zu den persönlichen Vorlieben passen! Mit dieser Erkenntnis hat er bike-test.com gegründet, um Bikern zu helfen, ein ganz persönliches Traumbike zu finden.

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