M1 AM.600.CX im Test
Hersteller, die Bosch-Motoren verbauen, gibt es viele. Aber die wenigsten arbeiten mit einer derart flexiblen Plattform wie M1 Sporttechnik. Akkugröße, Lademöglichkeit und Motormodell kann man hier à la carte auswählen. Bieten diese vielen Optionen einen Vorteil, oder leidet das Produkt darunter?








Der Bosch Performance CX Motor – Starker Antrieb, leise und effizient
Wir hatten das M1 AM mit Boschs neuem CX-Motor der 5. Generation. Mit 85 Nm maximalem Drehmoment und 600 W Spitzenleistung bietet der Motor ausreichend Power, um auch steile Anstiege mit Leichtigkeit zu bewältigen. Besonders hervorzuheben ist, dass der neue Motor nicht nur leistungsstark, sondern auch deutlich leiser geworden ist. Ein Problem, das bei älteren Bosch-Motoren oft bemängelt wurde, war das Klappern des Motors – dieses gehört nun der Vergangenheit an.
Der Motor überzeugt außerdem durch seine feinfühlige Steuerung. Wer wirklich ins Gelände geht, wird deutliche Unterschiede zum Vorgänger, dem Alle Infos zum Bosch CX Motor, spüren. Bei hohem Drehmoment ist der Motor etwas leiser in der Unterstützung als sein Vorgänger oder der Shimano EP801 Motor. Aber er bleibt dennoch hörbar, wenn man auf Asphalt bergauf fährt.


Streit um den Akku entschärft
Die EMTB-Szene führt eine hitzige Debatte über die Akkukonzepte aktueller E-Bikes. Klar ist: Ein ausbaubarer Akku erhöht die Flexibilität beim Laden und der Tourenplanung. Denn auf einer Hütte oder in einem Kellerabteil ohne Strom ist man oft froh, wenn man den Akku ohne Bike in die Nähe einer Steckdose bringen kann.
Diese Option erfordert eine große Öffnung im Unterrohr, was wiederum das Rahmengewicht beeinflusst. Berücksichtigt man das, ist es umso erstaunlicher, dass M1 mit einem 600er Akku unter 21 Kilo Gesamtgewicht bleibt. Zum Vergleich: Das Santa Cruz Vala im Test , das Mondraker Crafty 2025 im Test oder auch das Bulls Sonic EN-R im Test sind bei gleicher Akkugröße mindestens 1, tendenziell sogar 2 Kilo schwerer.
Neben der Option, den Akku im ausgebauten Zustand zu laden, lässt sich das M1 auch über eine Ladebuchse mit Strom versorgen. Hier haben die Entwickler wirklich an alles gedacht, um nicht nur den Alltag, sondern auch außergewöhnliche Situationen für jeden E-Biker so angenehm wie möglich zu gestalten.


Reichweite – von 1600 hm bis locker über 2000 hm
Neben der Frage, wie der Akku verbaut ist, interessiert vor allem, wie lange er hält. Wir haben den 600er Akku bei einem Systemgewicht (Fahrer + Bike) von 100 Kilo mit kontrolliertem Input von 150 Watt einmal leer gefahren. Die Energie aus dem 600er Akku hat dabei für etwas über 1600 Höhenmeter gereicht.
Wem das zu wenig ist, der muss zum ein Kilo schwereren 800er Akku greifen. M1 bietet diese Option. Denn zum modularen Konzept gehört auch, dass man ins Unterrohr des M1 jeden aktuellen Bosch Akku verbauen kann. Oder man lässt ganz einfach die Finger vom Turbomodus. Wer zusätzlich noch einen Range Extender mit 250 Watt anschließt, kann mit über 1000 Wh auch getrost auf lange Touren in den Alpen gehen. Anders als bei vielen anderen Bikes hat man hier auch die Option, mit einem zweiten Wechselakku zu arbeiten. Das Thema Reichweite lässt sich mit dem M1 Bike dank seiner vielen Optionen also ganz locker angehen.

Fahrverhalten des M1 AM.600.CX – agil und sportlich
Das M1 AM.600.CX wiegt mit dem 600 Wh Akku etwa 20,9 kg und rollt auf Mullet-Wheels (größeres Vorderrad, kleineres Hinterrad), was zu einem sportlichen und agilen Fahrverhalten führt. Das Rad lässt sich sehr gut in Kurven steuern und zeigt sich auf technischen Trails äußerst wendig.
Das Fahrwerk hat einen durchweg komfortablen Charakter. Das Heck arbeitet linear. Sportliche Fahrer mit einem aggressiven Fahrstil würden sich hier unter Umständen etwas mehr Gegendruck vom Dämpfer wünschen. Wir empfehlen in so einem Fall auf jeden Fall Volumespacer im Dämpfer zu verbauen. Der hohe Hauptdrehpunkt des Bikes lässt das Hinterrad beim Einfedern deutlich nach hinten ausweichen. Das erhöht den Komfort, auch wenn es bergab richtig zur Sache geht.
Dank Mullet-Setup und nicht zu langem Hauptrahmen fällt das M1 AM Bike handlicher aus, als man es von vielen seiner Konkurrenten gewohnt ist. In Kombination mit dem linear arbeitenden Fahrwerk ergibt sich ein Bike, das nicht aufs gnadenlose Bergab-Ballern, sondern auf Fahrspaß und Komfort ausgelegt ist. Eine Ausrichtung, die den allermeisten E-Bikern sehr gut gefallen dürfte.


Positiv am M1 AM
- Leiser Motor
- Leistungsstark
- Hohe Individualisierbarkeit
- Agiles Fahrverhalten
- Viele Akku-Optionen
Negativaspekte des M1 AM
- Ladebuchse schwer zugänglich
- Hoher Preis
- Kein UDH-Schaltauge
Fazit zum M1 E-MTB
Das M1 AM.600.CX bietet außergewöhnliche Flexibilität durch zahlreiche Individualisierungsoptionen. Der Bosch Performance CX Motor der 5. Generation ist leistungsstark und überzeugt durch exzellente Motorsteuerung. Die Reichweite ist durch verschiedene Akkuoptionen und einen Range Extender keine Begrenzung für dieses Bike. Der Charakter des Bikes ist auf Fahrspaß und Komfort ausgelegt und trifft damit vor allem bei Tourenfahrern ins Schwarze. Der Preis ist jedoch hoch, und die Ladebuchse könnte benutzerfreundlicher sein.