Thok MIG 630 im Test

Angetrieben wird das MIG 630 vom Shimano E7000 Motor samt 630-Wh-Akku. Als Komponentenriese ist Shimano vor allem für seine marktbeherrschende Stellung bei Fahrradschaltungen bekannt. Mit dem E7000 machen die Japaner aber eindeutig klar, dass sie ihren Blick auch weit über den eigenen Tellerrand werfen können. Bei fiesen Steilstücken fordert der etwas drehmomentschwache Shimano Motor einiges an Eigeninitiative vom Fahrer. Der Shimano E7000 vermittelt ein digitales Fahrgefühl. Fans von XXL-Touren schränkt das MIG 630 mit seiner nur durchschnittlichen Reichweite merklich ein.

Das Fahrwerk ist leider mäßig. Schnelleren Fahrern wird hier die Kontrolle fehlen. Bei den Bremsen verbaut Thok Mittelklasse von SRAM mit Vierkolben. Luft nach oben läßt Thok bei der restlichen Ausstattung. Das Fahrverhalten fällt dank der moderaten Geometrie angenehm ausgewogen aus. So lässt sich das Bike intuitiv über die Trails steuern. Die geringe Tretlagerabsenkung dürfte vor allem Trail-Liebhaber aufstoßen, da sie das Handling negativ beeinflusst. Durch die kurzen Kettenstreben und dem flachen Sitzwinkel braucht es beim Klettern in knackigen Steilstücken aktive Gewichtsverlagerung, um das Steigen des Vorderrades zu verhindern. Es bringt nichts um den heißen Brei herum zu reden: Bei der Geometrie trifft Thok nicht unseren Geschmack. Die Wettbewerber bewegen sich hier näher am Zeitgeist. Mit 22,5 kg zählt das MIG 630 zu den leichteren E-Bikes. Die Konkurrenz ist zum Teil deutlich schwerer.