Bosch hat den beliebtesten Motor. Vor allem sportliche Fahrer wurden bislang aber oft von den Display-Lösungen der Schwaben enttäuscht. Das Bosch Kiox 400C ist erstmals für die integrierte Montage im Oberrohr vorgesehen. M1 Sporttechnik hat eine Adapterlösung entwickelt, um das Display auch Bikes ohne kompatiblen Rahmen zugänglich zu machen.
Motoren bauen können sie bei Bosch. Unser großer Motorentest hat gezeigt: Der Bosch CX Gen 5 ist in Sachen Motorsteuerung, Klappern und Sound derzeit die Benchmark. Und mit dem jüngsten Update hat er sogar die gleichen Leistungswerte wie der DJI Avinox.
Aber bislang war man im Hinblick auf Display immer etwas klobig aufgestellt. Zwar wurde das letztes Jahr mit der Vorstellung des Purion 400 und Purion 200 etwas besser. Das Gelbe vom Ei sind aber auch diese Displays nicht. Denn navigieren kann man damit zum Beispiel nicht.
Die Kiox Displays, welche navigieren können, waren dagegen so groß und folglich nur an exponierten Positionen am Lenker anzubringen. Für sportliche Fahrer war das eher suboptimal.
Normalerweise wird das neue Kiox 400C Display ins Oberrohr eingebettet. M1 hat aber auch eine Nachrüstlösung entwickelt für Bikes, die darauf nicht ausgelegt sind.
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M1 Sporttechnik ist als E-Bike-Hersteller für Detaillösungen bekannt, die kaum ein anderer in der Branche bietet. Hier findet ihr den Testbericht zum Bike.
Mit Hilfe eines Kunststoffrahmens lässt sich das neue Kiox 400 C Display auch am Vorbau montieren.
Diese Funktionen hat das neue Kiox 400C
Die große Enttäuschung: Ein Touchdisplay hat das Kiox 400C nicht. Es muss über einen Remote oder die Bedienknöpfe am Display bedient werden.
Das Display kann eine Karte anzeigen und navigieren. Allerdings muss man dazu das Bosch Flow+ Abo für 40 € pro Jahr lösen.
Ansonsten zeigt es Werte wie die Leistung, Trittfrequenz, Reichweite, Tourdaten, Gesamtkilometer des Bikes und weitere Daten an. Nettes Gimmick: Das Display schaltet, sobald es bergab geht, automatisch in die reine Geschwindigkeitsanzeige. Merkt das Bike, dass man wieder tritt, wechselt die Bildschirmseite wieder auf das ursprünglich ausgewählte Datenblatt.
Außerdem hat das Display erstmals die Möglichkeit, ein USB-C-Kabel anzuschließen. Wer ein Smartphone, einen GPS-Tacho oder ein Licht vom Display weg laden will, hat dazu erstmals die Möglichkeit. Das geht bei keinem anderen Kiox Display.
Es gibt zwei Enttäuschungen: Das Display hat keine Touch-Funktion und für die Navigation muss man bei Bosch weiterhin ein Jahresabo von 40 € lösen.
Dafür hat man erstmals eine USB-C-Ladebuchse am Display für weitere Endgeräte.
Auch Nachrichten oder Akkustände vom gekoppelten Smartphone können angezeigt werden.
Viele Rahmen sind auf das neue Display vorbereitet.
Viele Rahmen wie z.B. Cubes jüngste Stereo Hybrid Modelle oder das Radon Deft und das Santa Cruz Vala sind mit einer Aussparung im Oberrohr bereits für das Nachrüsten des Displays vorbereitet. Der LED Hub sitzt in so einem Fall in einem üppigen Kunststoffrahmen.
Das Display kann für alle Motoren mit Smart System nachgerüstet werden. Also auch ältere Bosch CX Gen 4 Motoren können mit diesem Display ausgerüstet werden. Wer keinen dafür vorgesehenen Rahmen hat, für den bietet M1 Sporttechnik einen Nachrüstkit für die Montage am Lenker an.
Der Kunststoffrahmen um den LED-Controller außen herum macht klar: Hier hat das neue Kiox 400 C Display Platz. Viele Hersteller wie z.B. Santa Cruz sind hier zukunftsfähig aufgestellt.
Vor allem für viele interessant: Auch die jüngsten Cube Stereo Hybrid-Modelle sind auf das neue Display ausgelegt.
Knapp hinter dem Steuersatz ist Platz für das Bosch Kiox 400 C.
Bosch Kiox 400C Display-Nachrüstset
Wer das Display unbedingt haben will, weil er zum Beispiel die USB-C Ladebuchse am Lenker für einen GPS-Tacho oder ein Smartphone braucht. Oder weil er sich mit dem Display die Remote Control am Lenker sparen kann, aber keinen Rahmen hat, der für das Display vorbereitet ist, für den hat M1 ein Bosch Kiox 400c Nachrüstset für 40 € entwickelt, mit dem sich das Gerät auch an EMTBs montieren lässt, deren Rahmen nicht darauf vorbereitet ist.
Dazu wird das Display mit einem kleinen Kunststoffrahmen und einem Fidlock-Verschluss an die Aheadkappe des Vorbaus montiert. Gerade für die Navigation ist es an der Stelle deutlich sichtbarer als im Oberrohr. Ein weiterer Vorteil, der mit dem Nachrüstset mitkommt: Unterm Display ist eine Aussparung für einen Apple AirTag zum Diebstahlschutz des Bikes.
Im Nachrüstset ist auch Platz für einen Apple AirTag. So kann man das Bike auch gegen Diebstahl schützen.
Direkt am Vorbau wirkt das Display wie ein GPS-Tacho.
Das Display zeigt unter anderem auch die eigene Leistung und Trittfrequenz an.
Preise und Verfügbarkeit
Das Display ist ab Mitte Juni 2025 im Fachhandel verfügbar. Der UVP ist mit 250 € seitens Bosch hoch angesetzt. Unsere Meinung ist, dass der Handel hier schnell einen niedrigeren Preis etablieren wird.
Das Nachrüstset von M1 gibt es im Webshop von M1 für 39,90 €.
Bosch Display-Varianten
Eine der Remote-Varianten, die eigentlich keiner haben will: Der LED-Remote ist klobig und kann durch das Kiox 400 C ersetzt werden.
Pfiffige Hersteller haben das Kiox-300-Display auch bereits geschützt neben dem Vorbau positioniert.
Das Purion 200 Display ist bei Stürzen an einer risikoreichen Position.
Das Purion 400 sitzt geschützt, kann aber auch wie das Purion 200 nicht navigieren.
Absolute Minimalistisch. Der Bosch Mini Remote.
Viele Hersteller haben ihre sportlichen E-Bikes nur mit Mini-Remote und LED-Hub ausgestattet und haben aufgrund fehlender guter Optionen komplett auf ein Display verzichtet.
Nur die wenigsten sportlichen EMTBs kommen mit einem Kiox-Display daher.
Und ehrlich gesagt. An so einem Ballerboliden wie dem Mondraker Dune passt das nicht wirklich drauf.
Immer noch eine ganz eigenständige Nummer. Das DJI-Display mit OLED-Bildschirm und Touchfunktion. Allerdings gibt es dieses Display nur in Kombination mit einem DJI Avinox-Motor.
Über den Autor
Ludwig Döhl
... hat mehr als 100.000 Kilometer im Sattel von über 1000 unterschiedlichen Mountainbikes verbracht. Die Quintessenz aus vielen Stunden auf dem Trail: Mountainbikes sind geil, wenn sie zu den persönlichen Vorlieben passen! Mit dieser Erkenntnis hat er bike-test.com gegründet, um Bikern zu helfen, ein ganz persönliches Traumbike zu finden.