Centurion No Pogo Carbon im Test
Das Centurion No Pogo ist ein Klassiker unter den EMTBs. 2026 legt Centurion sein jüngstes No Pogo auch in Carbon auf. Damit wird das Bike mit 170 mm Federweg 1 Kilo leichter. Wir haben auf dem Trail getestet, ob es auch Begleiterscheinungen gibt?
170 mm Federweg – Das sichere Gefühl bleibt
Das Fahrwerk des No Pogo war bereits im Test des Alu-No Pogos die Charaktersäule des Bikes – und es ist unverändert geblieben. Damit bietet das Bike nicht nur ein enormes Gripniveau, sondern lässt auch auf den rauesten Passagen tatsächlich noch ein Gefühl von Komfort aufkommen. Die Kombination aus 170 mm Federweg und linearer Arbeitsweise überzeugt mit absolut sicherem Fahrgefühl.
Die Kehrseite der Medaille, dass man bei einem sehr aktiven Fahrstil etwas in den 170 mm Federweg versinken kann, bleibt auch in der Carbon-Version bestehen. Wer ein leichtfüßigeres Trailbike sucht, wird von Centurion mit dem 7 Kilo leichteren No Pogo SL bedient, welches wir ebenfalls bereits getestet haben. Außerdem hat Cube zuletzt mit dem AMS 177 Hybrid eine sehr leichte Enduro-Option mit 170 mm Federweg präsentiert. Wer über einen Kauf nachdenkt, sollte unbedingt dieses Video zur Alu-Version ansehen.
In welchen Situationen spürt man den Gewichtsunterschied?
Mit dem üppigen Federweg vermittelt das No Pogo jederzeit ein sicheres Fahrgefühl. Die starke Bremsanlage (Shimano XT), der Maxx Grip Vorderreifen und die Teleskopstütze mit 200 mm Hub passen perfekt ins Bild. Die Bikepark-Freigabe nach Kategorie 4 und das zulässige Gesamtgewicht von 150 Kilo zeigen: Centurion macht auch bei der Carbonversion keine halben Sachen, sondern zieht die Nummer stringent durch. Aber wo merkt man den Gewichtsunterschied im Vergleich zum Alu-Bike überhaupt?
Durch den Wechsel auf das leichtere Rahmenmaterial spart Centurion 1 Kilogramm ein, ohne die Stabilität und Bikepark-Freigabe zu kompromittieren. Mit 24 Kilo ist die Carbonversion exakt ein Kilo leichter als die Aluversion. Der Einsatzbereich ist deckungsgleich, aber ein leichteres Bike hat natürlich seine Vorzüge auf dem Trail. Denn vor allem auf nicht zu steilen, eher flowigen Trails ist das Handling eines leichteren Bikes angenehmer. Gleiches gilt bei langsamen technischen Abschnitten.
Wo das Alu-Modell in engen Kurven mit seinem Gewicht noch etwas über die Vorderachse schob und spürbar nach seinen Bremspunkten verlangte, agiert die Carbon-Version mit einem Hauch mehr Leichtfüßigkeit. Die 1 Kilo Ersparnis ist spürbar, besonders beim Richtungswechsel, der Beschleunigung aus Kurven und wenn das Bike mal zum Bunnyhop in die Luft reißen will.
Auch wenn man das Bike mal im Lift aufhängen oder ins Auto laden will, merkt man natürlich jedes Kilo.
Details bleiben
Die aufwendige Konstruktion für den herausnehmbaren 800 Wh Akku bleibt, was das Unterrohr konstruktiv anspruchsvoll macht. Wahlweise gibt es auch eine Option für einen 600 Wh Akku ab Werk, wer nochmal ein Kilo Gewicht sparen will. Anders als bei der Alu-Version kommt jetzt aber erstmals das Kiox 400 C Display im Oberrohr zum Einsatz, mit dem sich sogar navigieren lässt.
Hervorzuheben ist, dass das wichtige Detail der Doppelrillenkugellager im Hinterbau beibehalten wurde. Diese erhöhen die Haltbarkeit der Lager, da der Druck auf eine doppelte Fläche verteilt wird – ein Feature, das wir bereits am Alu-Modell sehr geschätzt haben und das perfekt zur langlebigen Ausrichtung des Bikes passt.
Der Bosch CX Gen 5 Motor – endlich leise
Auch beim Antrieb gibt es keine Überraschungen, denn hier setzt Centurion auf den neuen Bosch CX der 5. Generation, den wir ausführlich im Aluminium-Modell getestet haben. Leistungswerte liegen mittlerweile bei 100 Nm und 750 Watt und der Motor ist – im Vergleich zu seinem Vorgänger – endlich leise.
Bergab klappert dank Boschs Überarbeitung nichts mehr. Im Anstieg ist er noch hörbar, aber deutlich leiser, als man es von Bosch-Motoren kannte. Die Motorsteuerung war schon immer ein Steckenpferd von Bosch und funktioniert auch mit der neuesten Generation exzellent. Die Möglichkeit, jederzeit einen weiteren 600er oder 800er Bosch-Akku modular nutzen zu können, bleibt ein dickes Argument für das System.
Pro
- Wechselakku
- komfortables Fahrwerk
- 1 Kilo leichter als Alu-Version
- Haltbare Hinterbaulager
- Integrierte Lichtanlage
Contra
- mit 24 kg zwar besser, aber immer noch relativ hoch
- teuer
Viele Bikes mit viel Federweg
E-MTBs mit massig Federweg sind aktuell angesagt. Neben dem Centurion No Pogo hatten wir jüngst einige andere Bikes mit ähnlicher Ausrichtung im Test. Das Cube AMS 177, vor allem aber das Radon Deft und das Rose Slab Plus, punkten hier mit einem preisaggressiven Angebot. Cannondale hat mit dem Motterra LT die Grenzen des Shredden mit einem bedingungslosen Boliden ausgelotet. YT hatte kurz vor seiner Pleite noch das neue Decoy vorgestellt, was es jetzt aber leider nicht mehr gibt. Wer sich ein neues E-MTB in dieser Riege kaufen will, sollte die verlinkten Testberichte definitiv lesen.
Fazit zum Centurion No Pogo Carbon
Das Centurion No Pogo Carbon ist die konsequente und sinnvolle Weiterentwicklung des Alu-Models. Das sichere Fahrgefühl, das hohe Gripniveau und der exzellente Bosch CX Motor sind die Stärken dieses Bikes. Mit 24 Kilo stellt die Carbon Version des No Pogos keinen Gewichtsrekord auf, ist aber konkurrenzfähig und hat vor allem einen großen 800-Wh-Akku der sich auf Tour wechseln lässt. Das durchweg durchdachte und stimmige Konzept hat mit deutlich über 7000 € aber auch seinen Preis.






